Schweißroboter im Ruhestand übernimmt Nebenjob als CNC-Fräser

Wer sagt, dass man einem alten Roboter keine neuen Tricks beibringen kann? Eigentlich niemand. In diesem Sprichwort geht es um Hunde. Aber es gilt auch für Roboter, zumindest wenn man bedenkt, wie dieses Industrietier aus den späten 90er-Jahren auf eine Weise eingesetzt wurde, für die es nie gedacht war: als riesiger CNC-Fräser.

Bei der betreffenden Maschine handelt es sich um eine ABB IRB6400, eine sechsachsige, bodenmontierte Industriemaschine, die eine lange Karriere als Schweißerin in einem Eurorail-Werk in Österreich absolvierte, bevor [Brian Brocken] sie kennenlernte. Er besorgte sich die nicht funktionierende Maschine – es ist nicht bekannt, wie viel er dafür bezahlt hat – und brachte den zwei Tonnen schweren Briefbeschwerer in seine Werkstatt, was an sich kein triviales Unterfangen war. Nach gründlichem Schrubben versuchte [Brian], die Maschine in Betrieb zu nehmen. Ein Fehler verhinderte das Booten der Robotersteuerung. Glücklicherweise gibt es eine große Community von ABB-Benutzern und [Brian] erfuhr, dass eines der Module in der Steuerung ausgetauscht werden musste.

Nachdem er das Problem behoben und die längst leeren Backup-Batterien des Controllers ausgetauscht sowie das ursprüngliche 1,44-MB-Diskettenlaufwerk durch ein USB-Laufwerk ersetzt hatte, konnte er die Maschine wieder zum Leben erwecken. Leider erschwerte die begrenzte Menge an internem Speicher die Verwendung für komplizierte Aufgaben. Deshalb entwickelte [Brian] eine Anwendung, um Koordinaten über einen seriellen Anschluss an den Controller zu übertragen und so einen unbegrenzten Betrieb zu ermöglichen. Mit diesem Gerät und einer einfachen Spindel, die mit einem 3D-gedruckten Adapter am Handgelenk des Roboters befestigt war, konnte [Brian] Schaumstoffblöcke in komplexe Formen schneiden. Das Video unten zeigt alles von der Lieferung bis zu den ersten Chips – zumindest Staub.

Dieser Aufbau scheint eine deutliche Weiterentwicklung von [Brian]s früherer großformatiger CNC-Maschine zu sein. Er muss etwas Interessantes im Sinn haben, also bleiben Sie dran für Details.